So wollen Nicole Rautenberger und Nikolaj Pohlschmidt ihren zwei Wochen alten Sohn nennen. Shooter, weil der Papa ein großer Country-Musik-Fan ist und er damit Shooter Jennings ehren will. (Blöd nur, dass der gute Mann eigentlich Waylon Albright heißt und nur Shooter genannt wird, weil er kurz nach der Geburt die Krankenschwester anpinkelte.) Und Manhattan natürlich, weil der kleine Mann eben dort gezeugt wurde. Die Beckhams setzen eben nicht nur Frisurentrends.
Die Eltern hatten also DEN Namen für ihr Kind gefunden, ließen die Geburtsanzeige drucken und erwarteten wohl keinerlei Probleme.
Doch das Standesamt Bochum hatte etwas gegen die Namenswahl der beiden. Und lehnte es nach einem Prüfverfahren ab, den Namen einzutragen. Denn zum einen lasse der Name das Geschlecht des Kindes nicht deutlich erkennen. Und vor allem halte man Shooter Manhattan für einen Namen, der „auf Dauer dem Kindeswohl nicht zuträglich ist“. Schließlich assoziiere man im deutschen Sprachraum mit „Shooter Manhattan“ einen Cocktail. Und die ständige Verbindung mit Alkohol sei eben nicht gerade positiv.
Die Eltern können diese Entscheidung nicht nachvollziehen und finden das Ganze ziemlich spießig. Das sagte Nicole Rautenberger dem ZDF.
Es ist halt so sehr spießig und so sehr unmodern. Wir leben im Jahr 2008, in Deutschland! Ein Land, das international nach vorne schauen will und das auch immer propagiert und so. Da denke ich mir – „hmm“. Wir schreiten eher zurück, wieder ins Mittelalter. Vielleicht sollten wir das Kind Siegfried nennen, oder Hagen. – Obwohl, Hagen wäre auch negativ, der hat den Siegfried ermordet. Würde auch nicht gehen.
Würden wir dem Kind den Namen „Arschloch“ geben wollen, dann könnte ich verstehen, dass da ein Amt sagt „ihr habt ’se nicht mehr alle“. Aber Shooter Manhattan ist einfach nicht so außergewöhnlich wie jetzt alle tun. Und da ist nichts negatives dran, wir machen das Kind nicht lächerlich und das Kind wird garantiert die nächsten 80 Jahre nicht leiden unter diesem Namen.
Ich habe da ja ein klein wenig meine Zweifel. Shooter Manhattan Pohlschmidt klingt tatsächlich etwas unschick. Und es gäbe ja eventuell auch andere Möglichkeiten, Country-Musik und Manhattan zu verewigen. Wie wäre es beispielsweise mit Peter und wenn’s denn sein muss auch noch Waylon dazu? Hört sich zwar zum urdeutschen Nachnamen etwas albern an, aber besser als Shooter ist es allemal. Und es hindert die Eltern ja auch niemand daran, ihrem Kind Spitznamen zu geben, soviel sie wollen. Hat Waylon Arnold Jennings schließlich auch schon gemacht.
Die Eltern überlegen jetzt, zu klagen. Mal schauen, was dabei herauskommt. Ich selber bin mir auch noch nicht richtig sicher, wie ich es finde, dass Eltern ihr Kind nicht nennen können, wie sie wollen. Auch wenn dann manchmal selten dämliche Namen zustande kommen.